Nach der Geburt ist es wichtig, dass sich der Körper der Mutter erholt. Besonders die Damm- und Scheidenverletzungen benötigen ausreichend Pflege. Sie heilen am besten, wenn man sich viel Ruhe gönnt und im Bett bleibt. Durch ein längeres Sitzen wird die Narbe zu stark gereizt. Zusätzlich kommt es durch das Ablösen der Plazenta zu einer größeren Wunde im Bauchraum. Über den Wochenfluss werden neben Blut auch Wundsekret und Gewebereste ausgeschieden. Durch Stress kann es passieren, dass der Wochenfluss nicht richtig abläuft.
Wenn das Kind geboren ist, wird der Körper der Mutter von Glücksgefühlen überschüttet. Viele Mütter fühlen sich aber auch etwas ausgelaugt und überfordert. Der Körper muss bei einer Geburt Höchstleistungen erbringen. Aber auch psychisch setzen sich viele Mütter unter Druck. Sie möchten nicht nur schnell wieder schlank sein, sondern auch sofort wieder perfekt funktionieren. Viel wichtiger ist es nach einer Geburt, sich ausreichend zu erholen und sich physisch und psychisch auf das Kind einzustellen.
Was benötigt man für das ?
Wenn das Baby gerade nicht gestillt werden muss, sondern ruhig in seiner Wiege schläft, haben Mütter etwas Zeit für sich. Es ist ratsam, sich für das Wochenbett im Vorfeld einige Gedanken zu machen. Dadurch wird verhindert, dass nach der Geburt noch schnell etwas eingekauft werden muss. Durch eine gute Vorbereitung kann dieser unnötige Stress vermieden werden. Folgende Dinge sollte für die Mutter bereitliegen:
- Dicke Vorlagen für den Wochenfluss
- Stilltee
- Still-BHs und Stilleinlagen
- Thermo- oder Quarkkompressen für den Milcheinschuss
- Snacks wie Nüsse, Traubenzucker oder Müsliriegel für die Heißhungerattacken
- Stilltops zum Wechseln
- Bücher
- Kreuzworträtsel
Eine Wochenbettbox umfasst meist all das.
Da sich der Schlafrhythmus eines Neugeborenen erst einpendeln muss, kommt eine stillende Mutter kaum dazu, nachts richtig auszuschlafen. Sie sollte sich daher immer dann, wenn das Kind gerade eingeschlafen ist, auch etwas Ruhe gönnen. Wer nicht schlafen kann, sollte sich bei einem Buch oder Kreuzworträtsel entspannen. Viele Frauen beschäftigen sich während der Liegezeit auch gerne damit, in Babykatalogen zu blättern oder Babykleidung zu stricken. Erlaubt ist, was die Mutter entspannt. Auf keinen Fall sollte sie sich sofort wieder in die Hausarbeit stürzen oder etwas Schweres heben. Ansonsten würden sich sofort Schmerzen im Beckenbodenbereich bemerkbar machen. Mütter sollten das Wochenbett nicht unterschätzen und viel Zeit im Bett verbringen.
Tipps und Tricks für das Wochenbett
Damit sich die frisch gewordene Mutter in den ersten Wochen ausruhen und mit den ersten Rückbildungsübungen begonnen werden kann, sollten unwichtige Arbeiten wie Fenster putzen erst einmal beiseite geschoben werden. Viele Hebammen raten, dass sich Frauen zwischen sieben und acht Wochen Zeit nehmen sollten, ausgiebig mit dem Kind zu kuscheln und sich auszuruhen. Beim ersten Kind werden viele Mütter von unterschiedlichen Gefühlen überschüttet. Sie haben in den letzten Monaten körperlich eine Höchstleistung geschafft. Durch ein Baby wird alles anders. Die Eltern müssen plötzlich Verantwortung für ein Neugeborenes tragen. Bis einige Mütter realisiert haben, dass sie jetzt Mama sind, kann eine zeitlang dauern.
Anfangs haben die frisch gewordenen Eltern mit Sicherheit keine Lust und Zeit aufwendig zu kochen. Aus diesem Grund ist es ratsam, zum Ende der Schwangerschaft vorzukochen und alles portionsweise einzufrieren. Das spart Zeit und man muss trotzdem nicht auf die Lieblingsgerichte verzichten.
Folgende Zutaten sorgen für eine ballaststoffreiche Mahlzeit:
Früchte-Müsli, Eier, Mändeln, neutraler Milchreis, Kartoffeln, Äpfel, Mandeln, Rahmspinat, Trockenpflaumen, Parmesankäse und Hühnchenbrustfilet
Die Verdauung ist bei vielen Müttern nach der Geburt noch etwas träge. Das liegt an der Hormonumstellung. Eine ballaststoffreiche Mahlzeit kann die Verdauung kann den Darm wieder richtig in Schwung bringen.
Die ersten Rückbildungsübungen
In den ersten Tagen nach der Geburt kann es passieren, dass es beim Wasserlassen zu einem schmerzhaften Brennen kommt. Abhilfe kann ein Messbecher mit etwas kalter Arnikalösung oder Kamilletee verschaffen. Die Flüssigkeit wird einfach während des Toilettengangs über Damm und Scheide gegossen.
Sobald sich der Damm und der Allgemeinzustand der Mutter erholt hat, kann mit den ersten Beckengymnastik Übungen begonnen werden. Viele Frauen, die ihr Baby auf natürlichen Weg bekommen haben, starten in der Regel zwei oder vier Wochen nach der Geburt. Frauen, die einen Kaiserschnitt hinter sich haben, sollten etwas länger warten, um das Abheilen der Narbe nicht zu gefährden. Anfangs sollten im Bett oder auf der Couch Übungen gewählt werden, die speziell den Beckenboden unterstützen. Die Hebamme kann hierfür wertvolle Tipps liefern. Eine beliebte Übung: Steißbein fest nach oben ziehen, einige Sekunden halten und wieder etwas lockern. Erst nach vier bis sechs Wochen sollte ein Rückbildungskurs besucht werden. Bei Bedarf kann natürlich auch die Hebamme gebeten werden, in der ersten Zeit nach dem Rechten zu sehen. Sie kann viele wertvolle Tipps beim Stillen geben.
Für ausreichend Ruhe sorgen
„In der Ruhe liegt die Kraft“, heißt es in einem alten Sprichwort. Das gilt besonders für Mütter. Sie benötigen nach der Geburt viel Ruhe, um sich an das Baby zu gewöhnen und die Strapazen der Geburt zu erholen. Zusätzlich müssen sich die Still- und Schlafzeiten richtig einstellen. Nicht nur für die Mutter, sondern auch für das Neugeborene und den Vater ist es am Anfang wichtig, viel Zeit mit Kuscheln zu verbringen. Das stärkt die natürliche Bindung zwischen Eltern und Kind. Besuche von Freunden und der Familie sollten auf einige Tage nach der Geburt verschoben werden. Ansonsten sollte wenigstens darauf geachtet werden, dass die Besuche sehr kurz und ruhig gestaltet werden.
Die anfängliche Zeit nach der Geburt bleibt vielen Eltern liebevoll in Erinnerung. Stress sollte unbedingt vermieden werden. Wie lange das Wochenbett dauert, kann bei jeder Frau sehr unterschiedlich ausfallen. Umso mehr Ruhe sie sich gönnt, umso schnell sind Damm- und Scheidenverletzungen oder Narben verheilt. Außerdem ist die Ruhe auch gut für die Psyche. Anstatt sich um einen Besuch zu kümmern, ist es für Mütter wesentlich wichtiger, sich um ihren Körper zu kümmern und sich über das eigene Kind zu freuen. Es gibt für Eltern nichts Schöneres, als dem Nachwuchs beim Schlafen zuzusehen oder es einfach nur im Arm zu halten.
Das Wochenbett ist eine wichtige Zeit und kann nicht nachgeholt werden. Eltern sollten auf ihr Bauchgefühl hören und den Besuch von Großeltern, Onkel, Tanten und Freunden erst einmal terminlich nach hinten schieben. Sie werden Verständnis dafür haben, dass die Familie erst einmal Zeit für sich benötigt.